Donnerstag, 29. März 2018

Global #68: Sightseeing in Kuala Lumpur // Visumantrag Botschaft USA

Wie in jeder bisherigen Großstadt macht das Radfahren auch in Kuala Lumpur keinen Spaß. Bereits bei der Anreise müssen wir uns stundenlang durch den chaotischen Verkehr und unzählige Highways quälen. Die ersten drei Tage verbringen wir bei einem Couchsurfing Gastgeber im Norden nahe der Kiara Hills, welcher beruflich eng mit den Konsulaten in Kuala Lumpur verknüpft ist, wodurch wir einige interessante Gespräche zur Wirtschaft, Politik und Korruption haben. Dabei kommen wir auch auf die Parlamentswahlen in Malaysia, welche Ende August 2018 stattfinden und gerade in der öffentlichen Wahrnehmung hoch brisant sind.

Da ich mein USA Visum in der amerikanischen Botschaft beantragen muss und der Termin für das Interview erst Mitte der Woche ist, muss ich einen einwöchigen Aufenthalt in der malaysischen Hauptstadt einplanen. Ich habe zudem noch kleinere organisatoriche Sachen zu erledigen und Michael T. H. lässt bei der Gelegenheit einen Großteil seiner Winterausrüstung nach Hause schiffen, welche er hier in Südostasien ganz sicher nicht mehr benötigen wird.

In Kuala Lumpur treffe ich mich auch mit meiner früheren Freundin wieder, welche in der Stadt lebt. Mit ihren Freunden treffen wir uns im Stadtteil Bukit Bintang zum Abendessen auf dem Jalan Alor Streetfood-Nachtmarkt. Bei einem leckeren Buffet und einigen Drinks haben wir uns nach unserem letzten Treffen vor über drei Jahren viel zu erzählen ;)

Den Termin bei der US Botschaft habe ich am 28. März und nach einer halben Stunde und einigen trivalen Fragen zu meinem Iran-Aufenthalt und meiner finanziellen Situation wird mir das USA Visum bewilligt. Somit kann ich meine Reise planmäßig fortsetzen und buche bereits am folgenden Tag ein Flugticket von Singapur nach Los Angeles.

Den vorletzten Tag in Kuala Lumpur nutzen wir noch zur Stadtbesichtigung und besuchen den Botanischen Garten "Perdana", die Nationalmoschee und  das Nationalplanetarium von Malaysia. Anschließend nutzen wir noch die Gelegenheit das Nationalmuseum zu erkunden wonach unser morgendlicher kultureller Ausflug endet und wir zum Mittagessen nach Chinatown zurückfahren.


Das Zentrum von Kuala Lumpur

Fragwürdige Kampagne - immerhin sind in vier Monaten Wahlen.


Ausstellung im Nationalplanetarium

Botanischer Garten Perdana

Streetfood mit Freu(n)den

Petronas-Tower

Global #67: Inselrundfahrt Penang // Bierpause in Goergetown // Little Indien


Das multikulturelle Georgetown und die grüne Insel Penang laden zum Verweilen ein und so unternehmen wir einen Abstecher an die Westküste, wo wir zwei Nächte bei einem Warmshowers Gastgeber übernachten. Hier treffen wir auch auf Margot aus Frankreich und Diana aus Kirgisistan, welche die Unterkunft ehrenamtlich betreuen und uns Gesellschaft leisten.

Da wir die Insel wieder mit der Fähre verlassen müssen entscheiden wir uns noch einmal eine Nacht in Georgetown zu verweilen. Auf den knapp 35 Kilometern dorthin geht es Richtung Norden durch die Berge und anschließend auf einer langgezogenen Abfahrt hinunter an die Küste. Nach einer entspannten Mittagsrast und einigen erfrischenden Schwimmzügen im Meer erreichen wir am Nachmittag das Zentrum von Georgetown. Wie schon zuvor wählen wir ein Hostel in der Muntri-Straße, von wo man schnell in das chinesische oder indische Stadtviertel gelangt. Nach dem Abendessen in einer lokalen malaysischen Garküche gesellen wir uns vor das Spirituosengeschäft "Antarabangsa Enterprise", das in der naheliegenden "Stewart Lane" liegt und abendlich unzählige Touristen und Einheimische anlockt. Obwohl Alkohol in Malaysia hoch besteuert wird und man z.B. für eine Dose Bier (0,33l) etwa zwei Euro bezahlt, bekommt man das gleiche Bier hier zum halben Preis. Dass das Geschäft illegal aber in Absprache mit den örtlichen Behörden unbesteuerten Alkohol und Zigaretten verkauft erfahren wir später von unserem Tischnachbar Khai.

Der Abschnitt zwischen Georgetown und Kuala Lumpur führt uns leider über viele Schnellstraßen und selbst die Nebenstraßen sind teils stark befahren. In der Nähe der Stadt Taiping gibt es eine größere indische Gemeinde und folglich mehrere Tempel, wo wir für eine Übernachtung nachfragen. Doch nachdem wir mit Kochen angefangen haben gesellen sich mehr und mehr Inder zu uns, um uns nichtssagend mit ihren Blicken zu durchbohren. Ich fühle mich dabei wieder an die negativen Erfahrungen in Indien erinnert und nach einer halben Stunde wird es uns beiden zu bunt und wir verlassen fluchtartig das Dorf um in den umliegenden Palmölplantagen einen Zeltplatz zu suchen.


Unser Warmshower Gasthaus auf der Insel Penang.

Sandstrand an der Westküste von Penang

Bierrunde vor dem Spirituosengeschäft in der Stewart Lane.

Unsere indischen neugierigen Gastgeber.

Auf dem Weg nach Kuala Lumpur können wir zufällig das Langkawi Rennen verfolgen.

Samstag, 17. März 2018

Global #66: Georgetown // Streetart in Malaysia

Auf unserem Weg entlang der Westküste Malaysias ist es nahezu obligatorisch eine Pause in Georgetown einzulegen. Die einstige britische Handelsstadt liegt nur wenige Kilometer vom Festland entfernt und ist am einfachsten mit der Fähre zu erreichen, da diese gleich unweit des Stadtzentrums anliegt.

Bis zu unserem Hostel sind es dann noch knappe zwei Kilometer und nach dem langwierigen Einchecken, einer verdienten Dusche sowie einer kurzen Verschnaufpause machen wir uns am späten Nachmittag auf in die quirlige lebhafte Altstadt.  Die umliegenden Viertel sind multikulturell geprägt und so gibt es neben Chinatown auch einen indischen Stadtteil.

In den Morgenstunden empfiehlt sich ein Besuch auf dem Markt in Chinatown, wo wir bei Nudelsuppe, Donuts und Eiskaffee den Tag beginnen. Von hier aus starten wir dann unsere weitere Tour durch die Stadt und schlendern bis zum Königin Victoria Glockenturm im äußersten Nordosten der Insel.


Auf unserem Weg Richtung Georgetown fahren wir entlage der Küste. 50 Kilometer vor der Stadt geht nach 19.000 Kilometer Laufleistung meine Fahrradpedale kaputt.

Mit der Fähre geht es nach Georgetown.

Blick auf Chinatown

Nebenstraße in Georgetown

Küstenstreifen von Georgetown

Königin Victoria Glockenturm


Wer einen Besuch in Georgetown plant sollte auch unbedingt der Kunstszene Beachtung schenken. Überall im Stadtgebiet sind Graffiti's zu entdecken, welche mit verspielten Designs und cleveren Details punkten. Im Mittelpunkt stehen dabei oft Katzenmotive, da die Tierchen wie überall in Malaysia sehr beliebt zu sein scheinen.






Mittwoch, 14. März 2018

Global #65: Michael und Michael auf Fahrt // Einreise nach Malaysia

Auf dem National Highway 4 verlasse ich Krabi Richtung Osten und treffe mich wie vereinbart 50 Kilometer westlich der Stadt Trang mit dem US-Amerikaner Michael wieder. Gemeinsam wollen wir von Südthailand über Malaysia bis nach Singapur radeln. Doch daraus wird vorerst nichts. Denn am nächsten Morgen klagt Michael über Halsschmerzen sowie Fieber und nachdem wir uns die restlichen 40 Kilometer bis zur Stadt Trang gekämpft haben geht für ihn gar nichts mehr. Zum Glück haben wir in der Stadt einen Warmshower-Gastgeber (Couchsurfing für Radfahrer) organisiert. Der gebürtige Australier Kim lebt seit mehr als 20 Jahren in Thailand und freut sich stets über Radfahrer aus aller Welt, welche er regelmäßig bei sich willkommen heißt. Und so kommt er uns auch sehr entgegen, indem wir gleich drei Nächte bleiben dürfen.
Im Krankenhaus wird Michael am folgenden Tag eine bakterielle Infektion diagnostiziert und Antibiotika verabreicht. Der ganze Spaß kostet ihm 5.000 Baht (130 Euro), aber immerhin geht es ihm schon am darauffolgenden Tag wesentlich besser und am vierten Tag können wir unsere Radreise fortsetzen.

Da wir langsam fahren wollen und regelmäßig Pausen einlegen möchten kommt uns der die Gelegenheit sehr entgegen den Botanischen Garten "Thung Khai" zu besuchen. Besonders sehenswert ist hier der Baumwipfelpfad, der einen beeindruckenden Einblick in die Flora und Fauna des Regenwaldes offenbart. Jedoch sollte man frei von Höhenangst sein, da die schwingenden Hängebrücken in luftiger Höhe verlaufen.

Zwei Tage vor Ablauf unserer thailändischen Aufenthaltstitel erreichen wir Malaysia und nach weniger als einer halben Stunde haben wir die Stempel im Passport und die Grenze passiert. Bis zur nächstgelegenen Stadt Kangar sind es noch 40 Kilometer und einige anspruchsvolle Höhenmeter durch den Perlis State Nationalpark. In der Stadt legen wir eine zweitägige Pause ein, da Michael noch unter Schlafdefizit leidet und ich nutze die Zeit um meine Zahlung für das USA Visum bei einer lokalen Bank vorzunehmen.


Auf dem National Highway 4. Am Straßenrand gibt es Ananas und andere Leckereien.

Übernachtung im Kloster

Wasserfälle wie diesen gibt es unzählige in Thailand.

Michael aus den USA

Unser Warmshowers Gastgeber Kim in der Stadt Trang.

Der Baumwipfelpfad im Botanischen Garten Thung Khai.

Am Grenzübergang Malaysia. Anschließend geht es durch den Perlis State Nationalpark.

Dienstag, 6. März 2018

Global #64: Outtakes - Exotisch-fruchtige Leckereien aus Thailand

Wer nach Thailand reist, dem wird es garantiert nicht an gutem Essen mangeln. Die thailändische Küche empfand ich auf meiner bisherigen Reise als sehr vielfältig und äußerst schmackhaft.
Besonders lecker ist die bunte Auswahl an Obst. Am Straßenrand oder auf den lokalen Märkten entdecke ich dabei immer wieder neue Leckereien. Nachfolgend eine kleine Übersicht.


1) Die Tamarinde wird auch Sauerdattel genannt und hat einen süß-säuerlichen Geschmack. Aufgrund des hohen Säuregehaltes können jedoch schnell die Zähne gereizt werden.


2) Die Palmölfrucht wird großflächig in Thailand auf Plantagen kultiviert. 


3) Bananen finden sich überall am Straßenrand und als Radfahrer bekommt man ständig ein Bündel geschenkt :)


4) Papayas sind reif mega süß und lecker. In Thailand werden sie aber häufig grün geerntet und als Pickles oder Salat verarbeitet.


5) Auf den Märkten findet man gelegentlich auch Jakobsfrucht (Bild mitte) und die Durianfrucht (Bild unten). Letztere stinkt extrem, schmeckt aber vorzüglich.


6) Die Ananas ist mein persönlicher Favorit. Als Snack für Zwischendurch oder zur Verfeinerung meines Porridge.


7) Hier nochmal die Jakobsfrucht. Leider ist sie nicht auf jeden Markt zu finden.


8) Der Saft der Kokosnuss ist eine leckere Erfrischung und das Fruchtfleisch ein toller Snack. 


9) Die Salakfrucht wirkt sehr kurios. Die Schale erinnert an eine Schlangenhaut und das Fruchtfleisch schmeckt säuerlich süß.

Global #63: Die Westküste Thailands // Pause in Krabi // Visum Antrag USA vorbereiten

Mit Ashley war ich gut eine Woche unterwegs und gemeinsam radelt es sich doch am schönsten. Wenn man soviel erlebt wie wir hat man sich natürlich einiges zu erzählen und da der spaßige Australier immer gut gelaunt und lustig drauf war hatten wir eine tolle Zeit.
Umso schwerer fällt uns beiden daher der Abschied als wir uns in der Stadt Chumphon trennen müssen. Während Ashley's Visum in einer guten Woche ausläuft und er somit Thailand zügig verlassen muss, geht es für mich entlang der Westküste Richtung Süden wo ich in der Stadt Trang den US-Amerikaner Michael wieder treffen möchte.

Der Süden Thailands ist bekanntlich durch den Islam geprägt und so sehe ich die folgenden Tage des Öfteren wieder Moscheen und Minarette sowie Männer, Frauen und Kinder, welche Takke (islam. Gebetskappe) oder Hijab (islam. Kopftuch) tragen. Meistens radel ich jedoch durch satt-grüne Nationalparks und passiere nur wenige Städte.

An einer Polizeisperre staut sich der wenige Verkehr und als ich passieren möchte, werde ich zu meiner Überraschung von den Beamten herausgewunken. Als der Kommandant mich prüfend mustert und meine Ausrüstung oberflächlich inspiziert, zieht sein Kollege unerwartet sein Smartphone aus der Tasche und ehe ich es begreife posiere ich bereits mit der Polizei für ein privates Selfie. Statt Ausweiskontrolle und üblichen Formalitäten schenkt man mir noch eine Flasche Wasser, sodass ich meine Fahrt fortsetzen kann.

50 Kilometer vor der Stadt Krabi suche ich abends noch einmal einen Buddhistischen Tempel für eine Übernachtung auf. Zu meiner Überraschung sind jedoch alle Mönche abwesend, sodass ich niemanden antreffe. Also heißt es abwarten und nach einer guten Stunde kommt ein weißes Auto angefahren. Das am Steuer sitzende Ehepaar ist glücklicherweise mit dem Kloster vertraut und nach kurzem Telefonat habe ich das Einverständnis eine Nacht und ganz alleine auf dem Gelände zu zelten.

In Krabi komme ich am späten Morgen des Folgetages an und nehme mir ein Gasthaus unweit vom Zentrum. Da es mit der Reservierung einen Fehler gab bekomme ich sogar zum gleichen Preis ein geräumiges Einzelzimmer mit Bad, Kühlschrank, Klimaanlage und Balkon. Für Sightseeing habe ich jedoch wenig Sinn, da ich meinen Antrag für das USA Visum vorbeireiten muss. Alleine für das Ausfüllen des Formulars benötige ich gute drei Stunden und quäle mich durch dämliche Fragen bezüglich Sicherheit und Terrorismus. Letztendlich scheitere ich jedoch an der Überweisung der Gebühren und muss dies später bei einer lokalen malaysischen Bank erledigen, um anschließend den Interviewtermin mit der US Botschaft in Kuala Lumpur zu vereinbaren. Ganz schön viel Bürokratie!


Auf einer Baustelle im Nirgendwo treffen wir auf den Radfahrer Kurt aus New York und fünf Minuten später kommt noch ein Holländer hinzu :)

Im Südwesten Thailands wird es nochmal leicht bergig. Bild links unten: Minishrine am Straßenrand.

Als ich am Abend auf dem Klostergelände ankomme sind alle Mönche abwesend.

Typisches Markttreiben in Thailand. In den Touristenorten sind die Preise meist doppelt so teuer.

Selfie mit der Polizei vor der Straßensperre.

Morgendliche Stimmung in den Tropen.

Panorama unweit des Nationalparks Khao Lak - Lam Ru

Sicherheitsfragen im US Visum Formular. Bildquelle: https://ceac.state.gov/ceac/

Stadt Krabi