Dienstag, 5. September 2017

Global #23: Sightseeing in Teheran

Mit gut 14 Millionen Einwohnern ist Teheran gemessen an der Bevölkerung etwa viermal so groß wie Berlin. Die Stadt platzt spürbar aus allen Nähten und auf den Straßen herrscht rund um die Uhr Chaos. Wenn man lediglich die Straßenseite wechseln möchte gleicht dies jedesmal einem kleinen Abenteuer und Ampeln sowie Zebrastreifen haben hier schlicht keine Gültigkeit.

Während Nico am Montag zur deutschen Botschaft geht, um seine Bundestagswahl zu tätigen muss ich leider passen. Zwar habe ich mir die Unterlagen nach Teheran senden lassen, jedoch die Eintragung ins Wahlverzeichnis für im Ausland lebende Deutsche versäumt. Dies wäre notwendig gewesen,  da ich gegenwärtig keinen Wohnsitz mehr in Deutschland habe.

Also gehe ich stattdessen den Golestanpalast besuchen, dem einstigen Regierungssitz der persischen Monarchen. Besonders beeindruckend sind die prunkvollen Räumlichkeiten wie z.B. der Talar-e Salam oder der Talar-e Aineh,  welche mit tausenden Spiegelfragmenten verziert sind. Leider ist es strikt untersagt zu Fotografieren oder Filmen und an jeder Ecke stehen Museumswärter, die penibel auf die Einhaltung achten. Ebenfalls sehenswert ist das Shams-ol-Emareh. Der Gebäudekomplex ist ein weiterer Bestandteil des Golestanpalastes und ist eine Mischung aus persischer und europäischer Architektur.

Zur Mittagsstunde schlendere ich noch eine kurze Runde durch den Großen Basar von Teheran. Die verwinkelten Gassen und Korridore haben eine Wegstrecke von gut 10km und schnell verliert man die Orientierung. Ein paar hundert Meter weiter besichtige anschließend die Imam Chomeini Moschee, ehe ich am frühen Nachmittag ins Hostel zurückkehre, um ein bisschen Entspannung zu finden.

Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Teheran besuche ich gemeinsam mit Nico die ehemalige Botschaft der USA. Nachdem 1979 die Botschaft von iranischen Studenten gestürmt wurde und es zu einer 444 Tage langen Geiselnahme der Mitarbeiter kam, brachen die Vereinigten Staaten ihre diplomatischen Beziehungen zum Iran ab. In dem heutigen Museum werden die Hintergründe der amerikanisch-iranischen Spannungen erklärt und im Wesentlichen ging es damals um Spionage-Aktivitäten und der Manipulation des iranischen Staatssystems.

Im wohlhabenden Norden Irans befindet sich die Tabiat Brücke, welche wir anschließend besichtigen. Das 270m lange Bauwerk wurde 2004 fertiggestellt und ist ausschließlich für Fußgänger zugänglich. Auf der Brücke hat man einen beeindruckenden Blick auf die Hauptstadt und das nördlich gelegene Elburs-Gebirge, während direkt unter einem der Taleghani Park und die Schnellstraße verlaufen.


Golestanpalast 

Shams-ol-Emareh 

Imam Chomeini Moschee 

Einkaufsstraße im Zentrum 
 
Mauer der ehemaligen US-Botschaft 

Satanistische Darstellung der amerikanischen Freiheitsstatue 
Und auch in der Botschaft werden die USA als Kriegstreiber und Imperialisten dargestellt 

Spionagetechnik der einstigen US Botschaft 

Gebäude der US Botschaft mit einer iranischen Kunstinterpretation des Dollars 

Iranische Interpretation der US Flagge 

Tabiat Brücke im Norden Teherans 

Auf der Brücke hat man eine beeindruckende Sicht auf Teheran 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen