Die letzten 500 Kilometer durch Myanmar bis zur thailändischen Grenze vergehen wie im Flug. Die Landschaft ist meistens eben und die Straßen sind bis auf einige Abschnitte in gutem Zustand. Doch umso weiter südlich ich fahre, desto mehr habe ich mit der drückenden Hitze zu kämpfen. Hinzu kommt eine kaum erträgliche Luftfeuchtigkeit, welche tagsüber sogar den Blick auf die fernen Berge trübt.
Abgesehen davon verläuft meine Reise ruhig, sodass mir schon fast langweilig wird. Doch immer in solchen Momenten kommt es zu unerwarteten Problemen und so werde ich an einem späten Nachmittag auf ein unrundes Laufgeräusch an meinem Hinterrad aufmerksam. Bei näherer Betrachtung erkenne ich einen langen Riss im Mantel und kann es gar nicht begreifen, da der Reifen kaum fünf Tage alt ist und ich das gleiche Problem bereits wenige Tage zuvor hatte. Im Schleich-Tempo fahre ich am folgenden Morgen noch bis zur nächsten Stadt und finde zum Glück ein Fahrradgeschäft, welches mir einen brauchbaren Mountainbike-Reifen verkauft.
In der Stadt Myawaddi an der thailändischen Grenze komme ich am 14. Februar 2018 an und bin innerhalb einer halben Stunde durch den Grenzbereich. Für die Ausreise muss ich für die burmesischen Behörden ein kurzes Formular ausfüllen und bei dem thailändischen Grenzpunkt werden von mir ebenso noch kurze Angaben verlangt, ehe ich den Einreisestempel für 30 Tage Aufenthalt erhalte.
Der Unterschied zu Myanmar fällt sofort auf. Thailand ist stark westlich geprägt, sehr modern und fortschrittlich und so fühle ich mich nach Monaten der Reise zum ersten Mal wieder fast wie zu Hause. Die Straßen sind hervorragend ausgebaut, es gibt sogar Supermärkte, in den größeren Städten findet man gut sortierte Radfachgeschäfte und Radfahren ist hier Hobby, sodass ich auf den Straßen häufig Rennräder und Mountainbikes sehe.
In Mae Sot treffe ich mich am späten Nachmittag in einem Gasthaus mit dem US-Amerikaner und Radreisenden Michael wieder, welchen ich zwei Wochen zuvor in Myanmar getroffen habe. Nach einem gemütlichen Abend mit gutem thailändischen Essen und Bier geht es für ihn am nächsten Tag aber schon vorzeitig weiter Richtung Bangkok, wo er dringend einen alten Freund treffen möchte. Da ich in Bangkok auch einen mehrtägigen Aufenthalt plane, wollen wir uns in etwa einer Woche dort wiedertreffen.
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Landwirtschaft ist in Myanmar noch Handarbeit. Bild unten: Kautschukbäume auf einer Plantage. |
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Die Straßen sind teils schlecht und so reißt es mir erneut den Mantel auf. |
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Die Berge ragen steil aus dem flachen Land empor. |
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Auf den weitläufigen Flächen wird viel Viehzucht betrieben. |
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Grenzübergang von Myanmar nach Thailand. |
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In Mae Sot treffe ich Michael aus den USA wieder. Aber am folgenden Tag muss er schon weiter nach Bangkok. |
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In Thailand gibt es wieder Supermärkte und riesige Einkaufszentren. Und naturlnat einen Hulk :) |
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